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PERSPEKTIVEN 2016 – Profile der Kandidaten

Gabi Blum

Gabi Blum (*1979 in Michelstadt) lebt und arbeitet in München. Nach dreijähriger Ausbildung an der Designschule München und Tätigkeit als Graphikdesignerin studierte sie von 2008 bis 2014 Bildhauerei an der AdBK München bei Prof. Stephan Huber, der sie zu seiner Meisterschülerin ernannte. 2011 war sie Teil der Projektklasse des Gastprofessors Schorsch Kamerun an der AdBK München. Zu ihrem Diplom im Februar 2014 entwickelte sie ein Reenactment eines Gemäldes von Edward Hopper: ROOM WITHOUT A VIEW / TOUCH HOPPER. Im selben Jahr realisierte sie die begehbare Installation „Gabi’s Saloon Trilogie“ in der Galerie FOE 156, München. 2015 erhält Gabi Blum den Bayerischen Kunstförderpreis der Stadt München sowie die Debütantenförderung des Freistaates Bayern. Ihre Arbeiten waren u.a. in folgenden Ausstellungen vertreten: full size original, zusammen mit Susi Gelb, Kunstarkaden, München (2015), Zimmer frei, Hotel Mariandl, München (2013), II: NA-EN-DE-NA-EN-DE-NA-WI-DA: II, zusammen mit Anna McCarthy, Schaustelle an der Pinakothek der Moderne, München (2013), First we take Manhattan, Rathausgalerie, München (2013), LOVE BAZON HATE BROCK, Kreuzberg Pavillon, Berlin (2013), BELGRADEMUNICH, Galerija Flu, Belgrad & Weltraum, München (2013), VACANCY / NO VACANCY, Akademie Galerie, München (2011) .

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Gabi Blum, The Relic Room, Videostill, 2015

Gabi Blum schafft mit ihren performativen Interventionen Sehnsuchtsorte. Sie verbindet begehbare Installationen, Performance, Malerei und Videokunst. Dafür übersetzt sie Bilder, die unserem popkulturellen Bildgedächtnis entliehen sind, in dreidimensionale Kulissen und interpretiert diese durch ihr Einwirken neu. Meist ist es sie selbst, die sich in diesen Einbauten inszeniert, aber auch Künstlerkollegen werden als Protagonisten in die Szenerien miteinbezogen. Die Trennlinie zwischen Realität und Inszenierung ist dabei hin und wieder so fein, dass der Betrachter sich ebenso als Teil der von der Künstlerin vorgegebenen Situation wiederfinden kann. Blum legt in ihren rohen Reinszenierungen von Räumen und Bildern ihren Arbeitsprozess offen, die Flüchtigkeit des Werkes wird durch die Gleichzeitigkeit von Produktion und Aktion offensichtlich. Die von Blum entwickelten theatralen Aktionen haben zumeist Ritualcharakter, so findet sie immer wieder neue Formen für chorisch zelebrierte Untergangs- und andere Chaosszenarien, daneben aber auch ironisierte Bilder für die klischeehafte Wahrnehmung der Frau beispielsweise als Sekretärin, Modell, Cowgirl, Schlangenfrau oder Showgirl.

Johannes Evers

Geboren ist Johannes Evers  in München.
2005    Beginn des Studiums an der Akademie der Bildenden Künste, München, bei Prof. Hermannn Pitz
2011    Diplom an der Akademie der Bildenden Künste München

In den Arbeiten von Johannes Evers dreht sich die Kunstgeschichte um sich selbst und mit ihm in dem Versuch die Bilder, Inhalte und Konzepte in einen assoziativen Zusammenhang zu bringen,  der den vorhergesetzten Gedanken/Bildern  einen anderen Blickwinkel/ Perspektive abzugewinnen versucht.

Evers
Johannes Evers: „Das Erhabene“, 2015, HD Video, ca. 13 Min.

Philipp Gufler

Philipp Gufler, *1989, lebt aktuell in München und Amsterdam. 2008 – 2014 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München und Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Seit September 2015 ist er Teilnehmer am Residenz Programm De Ateliers in Amsterdam. Von 2014 – 2015 war er Komiteemitglied in der Lothringer13_FLORIDA, einem Kunstraum der Stadt München. Seine Arbeiten wurden unter anderem auf der „Videonale“ im Kunstmuseum Bonn, De Appel in Amsterdam, Circuits and Currents in Athen und in den Galerien Sassa Trülzsch in Berlin und Françoise Heitsch in München gezeigt. 2014 entstand die Videoinstallation und das gleichnamige Künstlerbuch (im Hammann & Von Mier Verlag) „Projektion auf die Krise (Gauweilereien in München)“.

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Projektion auf die Krise ©Philipp Gufler und Galerie Françoise Heitsch, München

Guflers Arbeiten erstrecken sich über verschiedenste Medien (Siebdruck, Performances, Textcollagen und Videoinstallationen) und entstehen innerhalb von kollektiven Zusammenhängen und Recherchen. In selbstorganisierten und nicht-heterosexuellen Archiven, wie dem Forum Homosexualität München, in dem er seit April 2013 arbeitet, beschäftigt er sich mit dem, was normalerweise in akademischer Forschung und staatlichen Archiven ausgeschlossen wird – Intimität, Sexualität, geschlechtliche Identität, Gefühle, Wut und Angst. An dieser künstlerischen Forschung ist er vor allem interessiert, da sie das Persönliche als Politische-, die Mikro- als Makrostruktur verhandelt.

Sarah Lehnerer

Sarah Lehnerer studierte in Hamburg, Wien und München und schloss 2014 als Meisterschülerin von Stephan Huber mit Diplom ab. In ihrer Arbeit kommen unterschiedlichste Medien zum tragen: Sie arbeitet in Zyklen, in denen unter einer Überschrift – einem Chapter – Werkgruppen gebündelt werden, die Videoarbeiten, Drucke, Zeichnungen, Skulpturen aber auch Zines beinhalten, in denen eigene Texte publiziert werden.

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Sarah Lehnerer: Scale Scope Paradise

Patricia Wich

1978 geboren in Asunción (Paraguay)
1990-2001 Holz u. Linolschnitt, Radierung, Zeichnen u. Modellieren mit den Professoren: Livio Abramo, Edith Jimenez, Graciela Soria, Christa Reimold und Carlos Duarte Quintella, Gerchman Rubens u.a. in Asunción Paraguay
2002-2008 Studium an der AdBK München bei Professor Norbert Prangenberg
2001-2007 Freischaffende Produktionstechnikerin für Bild u. Ton beim Fernsehen
2009 Diplom als Meisterschülerin

In den Arbeiten von Patricia Wich werden menschliche Verhaltensweisen in der Gesellschaft beobachtet und deren Transformation in andere Kontexte.  Visuelle Auswirkungen, die erreicht werden durch deren Anpassung und der Nicht-Anpassung.  Der kreative Umgang  oder das Abfinden zu einer neuen Form.

Mit  Ironie, Absurdität und Humor unter anderen, behandelt die Künstlerin diese Aspekte.  Zeichnung, Installation und Video sind einige ihrer Mittel, flexibel sucht sie nach passenden Medien bei der Umsetzung ihrer Arbeit.

Patricia Wich: »Corazón« | Videoinstallation in der Matthäuskirche am Sendlinger Tor Platz | Artionale 2014 | Stills (Auswahl) | Foto: Andreas Johann