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Besuch bei der Munich Re und Führung durch die Ausstellung von Roland Fischer

Wir besuchten die Munich Re Art Gallery, wo derzeit die Ausstellung Roland Fischer – Portraits and Places läuft. Dr. Susanne Ehrenfried, Leitung Corporate Art bei Munich Re sowie der Künstler führten durch die Ausstellung. Während Ehrenfried die Arbeiten Roland Fischers im Sinne eines künstlerischen Diskurses präsentierte, ergänzte Fischer diese Ausführungen durch persönliche Anekdoten und Hinweise zu seiner Arbeitsweise. Beides zusammen erschloss den Teilnehmern tiefe Einblicke in das Werk Fischers.

Für seine Pool-Portraits-Serie stellte Roland Fischer seine Modelle in ein Schwimmbad: Frei von persönlichen Attributen und losgetrennt von ihren gewohnten Umgebungen tauchen sie stattdessen in das monochrome Blau oder tiefes Schwarz des bewegungslosen Wassers ein. Diese formale Reduktion macht die Gesichter des Menschen zu einer Oberfläche für Projektionen, die alles auf einmal reflektieren: Distanz und Intimität, Insider-und Außenseiten, Typen und Individuen. Fischers konzeptioneller Ansatz ist es, Gegensätze gegeneinander auszustellen, die auf „der grundsätzlichen Ambivalenz aller Dinge“ beruhen, wie er sagt. Menschen und Architektur sind seine Hauptthemen. So wird Fischer beispielsweise die Fassaden von Gebäuden – meist aus globalen Finanzzentren – in abstrakte grafische Muster verwandeln. Aus ihren architektonischen Kontexten entfernt, erzeugen die Fotografien so eine ästhetische Auseinandersetzung mit Form und Farbe, Bild versus Darstellung. Im Foyer sind zwei Werke aus der Serie Fassaden zu sehen.

Die Reihe Neue Architektur zeigt auch Arbeiten, die das Kontinuum zwischen Abstraktion und Figuration untersuchen. Hier nähert sich Fischer moderner Architektur mit einer kompositorischen Technik, die aus dem Kubismus entlehnt ist, die Bilder aus verschiedenen Perspektiven überlagert und vermischt, um multidimensionale Bereiche visueller Erfahrung zu schaffen – „neue Architekturen,“ die die Psychologie eines bestimmten Raumes.

Einen Schritt weiter geht der Künstler in seiner jüngsten Serie Transhistorical Places, in der er Fragmente kalter, brutalistischer Betonarchitektur mit Formen überlagert, die an die abstrakte Malerei des 20. Jahrhunderts erinnern. Das Ergebnis ist ein neuer, fast surrealer fotografischer Raum, der nicht nur die Grenzen zwischen Bild und Repräsentation, Architektur und Malerei schmilzt, sondern auch zwischen zwei verschiedenen modernistischen Kunstbewegungen mit all ihren Konnotationen – geradezu Ausdruck von Die aktuellen Zeiten. In diesen visuellen „Zeit-Raum-Collagen“ fordert Fischer die Perspektive des Betrachters zum Schwingen auf.

Roland Fischer ist ein international anerkannter Künstler, dessen Arbeiten bereits in 120 Museen und Kunstinstitutionen weltweit gezeigt wurden, darunter mehr als 40 Einzelausstellungen, darunter die Pinakothek der Moderne in München und das Musée d’Art Moderne in Paris. Seine Arbeiten sind in zahlreichen internationalen Sammlungen zu sehen.

Dieser Text ist eine Übersetzung des Textes auf der Munich Re Corporate Art Website.

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