Am Montag, den 13. Mai besuchten wir die Vilsmeier-Linhares Sammlung in der Brainlab-Firmenzentrale rund um den ehemaligen Flughafentower in München-Riem. Der Med-Tech-Unternehmer Stefan Vilsmeier und sein Partner Sergio Linhares sammeln zeitgenössische Werke der afrikanischen Diaspora, afroamerikanische und afrobrasilianische Kunst. Neben Stars wie Tomás Saraceno oder Arthur Java gilt die Aufmerksamkeit der beiden leidenschaftlichen Sammler vor allem jungen Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit gesellschaftlich relevanten Themen wie Feminismus, strukturelle Gewalt oder Migration befassen: Kunst, die zur Reflexion anregt und die Betrachter aus der eigenen Komfortzone lockt.
So auch die aktuelle Präsentation „Unrooted“, die sich mit Flucht, Vertreibung und Migration sowie gewählten und/oder unfreiwilligen Prozessen der „Entwurzelung“ befasst. Die Ausstellung versetzt sich in die Lage derer, die am Rande bestehender Machtgefüge stehen, sei es aufgrund ihrer ethnischen Herkunft und/oder ihres Andersseins in Bezug auf gesellschaftliche Normen. Die gezeigten Werke beschäftigen sich mit zurückgelassenen Spuren und Erinnerungen (oder deren Abwesenheit), aber auch mit (neu gefundener) Zugehörigkeit. Sie zeigen eine alternative Zukunft auf und erkunden die dynamischen Prozesse, durch welche Identitäten gebildet, verworfen und (neu) verhandelt werden.
Wir freuen uns sehr, dass Sergio Linhares Goncalves unsere Mitglieder persönlich durch seine Sammlung führte. Die Ausstellung brachte den Teilnehmern Neuentdeckungen und Anregungen zum Nachdenken.
Die Zeitschrift Monopol widmet den Sammlern in der Reihe „Hausbesuche“ in der aktuellen Ausgabe ein umfassendes Porträt.
Fotos: Andreas S. Müller